Abenteuer Bundesliga geht zu Ende
Es war das Frühjahr 2013, als sich der Vorstand der Heilbronner HOTSOX bestehend aus Präsident Hans Schmierer, Vize Sven Janke, Sportwart Stefan Rodekurth und Kassenwart Jürgen Kühne traf um ein kleines Wunder zu beschließen. Als der zweite Oberliga-Meistertitel in Folge möglich schien, sagte man sich „wir wagen das Abenteuer 2. Bundesliga“.
Die Oberliga wurde tatsächlich ein zweites Mal gewonnen. Was folgte war der Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse und eine tolle und erfolgreiche Saison an deren Ende der sensationelle fünfte Platz in der neuen Liga stand. Die Neuzugänge Markus Voit und Tobias Baab halfen mit vielen guten Spielen, genauso wie der mittlerweile in der vierten Spielzeit für die HOTSOX aufgestellte Schweizer Patrick Miescher. Aber auch Mario Tschopp, Lukas Burkhart und Benjamin Fischer kamen zu einzelnen Einsätzen und konnten den HOTSOX die nötige Stabilität bringen, als sie benötigt wurde.
Nach nur einer Saison in der 2. Bundesliga rutschten die HOTSOX dann durch einen reinen Zufall, der Strukturreform der Deutschen Squash Liga, ins Oberhaus Bundesliga. Alex Blach ersetzte den umzugsbedingten Weggang von Markus Voit, Stefan Sacher kam ebenfalls in den Kader. Die HOTSOX gingen gerüstet in ihre zweite Saison und setzten nach der Winterpause mit dem Schotten Greg Lobban den wohl stärksten Spieler der eigenen Vereinsgeschichte ein. Doch sie mussten auch feststellen, dass die Luft dünn ist an der Spitze. Fünf Punkte nach der Hinrunde, von denen drei aus einer Disqualifikation Deisenhofens stammten, zeigten das deutlich.
Aber auch die finanzielle Leistungsfähigkeit ließ Fragen nach Sinn und Zukunft aufkommen. Um diese Fragen zu klären traf sich der Vorstand der Heilbronner zu Jahresbeginn 2015, um die nahe Zukunft zu planen. Doch die Nachteile einer weiteren Bundesliga-Saison überwogen. Der hohe Kapitalbedarf, zu wenige ortsansässige Spieler in der BL-Mannschaft und die viele ehrenamtliche Arbeit um eine seriöse Durchführung der Spiele zu gewährleisten waren nur drei dieser Argumente. Für einen kleinen Squashverein wie die HOTSOX es sind, genügen derartige Faktoren um einen Rückzug aus der Liga zu beschließen.
Dank gilt vor allem den Sponsoren, die den Heilbronner Squashclub mit ihrer Unterstützung erst in die Lage brachten, dass Abenteuer Bundesliga zu verwirklichen. Die Sparkassen-Versicherungsagentur Steffen Hüftle, das Autohaus Spies und die Volksbank Heilbronn, die ohne mit der Wimper zu zucken Unterstützung anboten. Ganz spezieller Dank gilt auch Matthias Bertsch und Sven Reiter, die dem Verein ebenfalls in großartiger Weise halfen.
In Zukunft wird man die erste Garde der HOTSOX wieder in Baden-Württembergs höchster Liga, der Oberliga spielen sehen. Wie ein Abstieg fühlt es sich aus Sicht der Spieler aber eher nicht an „Diese beiden Saisons und die damit verbundenen Erfahrungen waren all die Mühe Wert, aber ein gesunder Verein auf Grundlage solider Finanzen ist uns viel wichtiger“ kommentiert Sportwart und Kapitän Stefan Rodekurth.
Patrick Miescher, der die Unterländer mitunter überhaupt erst nach oben brachte, sowie Stefan Sacher, der sich sofort gut integriert hat, werden auch in Zukunft für die HOTSOX zum Squashschläger greifen. Das Schicksal der anderen Bundesliga-Neuzugänge wie Tobias Baab oder Alexander Blach wird sich in den kommenden Monaten entscheiden.
Das letzte Spielwochenende in der Bundesliga Süd am 21. und 22. März wird so also gleichzeitig auch zum letzten des Abenteuers Bundesliga, dass damit ebenfalls ein Ende findet. Am Samstag spielen die Heilbronner dann das letzte BL-Heimspiel gegen Worms 2, am Sonntag auswärts beim SC Kempten. Für das Heimspiel sind natürlich wieder alle Squashbegeisterten herzlich eingeladen. Ab 14:00 Uhr beginnen die Spiele mit der Begegnung der Positionen Vier.
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